2024_Schritt für Schritt#4

Große Sorge, dann große Erleichterung

Einmal monatlich geben wir Ihnen Einblicke in eine Familie unseres Schutzhauses und zeigen, wie sie Schritt für Schritt ins Leben findet. Heute widmen wir uns Dannika* (27): Die junge Mama kam im Januar 2024 mit ihren vier Kindern und hochschwanger ins HORIZONT-Schutzhaus. Bereits vorher wohnte die Familie in einer Unterkunft für Wohnungslose, weil sie ihr Zuhause verloren hatte. Dort war es jedoch zu eng für Dannika und die Kinder geworden. Gerade erst bei uns angekommen, brachte Dannika Ende Januar ein Mädchen zur Welt. Leider begann das zarte Leben gleich voller Sorgen, denn das Baby wurde mit einem Herzfehler geboren. Umfangreiche Untersuchungen folgten, der Start einer speziellen Physiotherapie – und regelmäßige Besuche beim Kinderkardiologen.

Auch die anderen Kinder benötigen viel Unterstützung und Zuwendung. So haben wir bei dem jüngeren Sohn eine verzögerte Sprachentwicklung beobachtet und für ihn Logopädie und Sprachförderung organisiert. Eines der älteren Kinder ist traumatisiert und konnte in eine entsprechende Psychotherapie vermittelt werden, die bereits seit Mai läuft.

All diese Termine muss Dannika im Blick behalten. Das fiel ihr zu Beginn sehr schwer, dank der Begleitung ihrer Bezugspädagogin schafft sie das jedoch alles mittlerweile immer besser. In der Sozialberatung erarbeiten die beiden gemeinsam, was die Kinder benötigen und prüfen, wo Dannika sich zusätzliche Hilfe holen kann. Was die Mama mit Stolz erfüllt: die beiden älteren Kinder besuchen das Gymnasium. Zudem sind die Schulkinder an eine Hausaufgabenbetreuung und an Sportvereine angebunden.

Auf dem Weg in ein eigenverantwortliches Leben stehen immer auch viele Behördengänge für unsere Mütter im Schutzhaus an. Dannika hat dafür einen Paten, der sie zu Ämtern begleitet und bei den Gesprächen unterstützt, da sie noch keine ausreichenden Deutschkenntnisse hat. Ein nächster Schritt soll deshalb sein, nächstes Jahr mit einem Sprachkurs zu beginnen – wenn der Zustand des Babys stabiler und ein Platz in einer Krippe gefunden ist.

Ein Freudensprung

Das kleine Mädchen, bald ein Jahr alt, entwickelt sich zum Glück sehr gut. Und bei einem der letzten Kardiologentermine gab es eine besonders schöne Nachricht für die Familie: Das Loch im Herzen des Babys hat sich geschlossen. „Als ich das gehört habe, war ich so erleichtert, da hat mein eigenes Herz einen richtigen Sprung gemacht“, sagte Dannika ihrer Bezugspädagogin nach dem Termin. Sie blickt jetzt zuversichtlich in die Zukunft und fühlt sich gestärkt für alles, was da kommt.

*Name aus Schutzgründen geändert