Wie aus Wut Zuversicht geworden ist

Samra* kommt 2018 mit ihrem damals 7-jährigen Sohn ins HORIZONT-Schutzhaus. Die Mutter flüchtete vor dem gewalttätigen Ehemann aus ihrer Heimat Irak. Denn sie hatte solch große Angst, dass sie den Weg raus aus dem Land als einzige Chance sah. Drei schon ältere Kinder musste sie zurücklassen – eine sehr schmerzhafte Entscheidung. Die Flucht traumatisierte Mutter und Sohn, auch weil eine schreckliche Situation in dieser Zeit fast zum Tod des Sohnes führte.

Der Schutz unseres Hauses bringt erst mal Ruhe für die beiden. Doch der Sohn reagiert oft aggressiv und wütend auf seine Mutter und sein Umfeld, in der Schule kann er nicht Fuß fassen. Gemeinsam mit ihrer Bezugspädagogin wird Kontakt zum Kinderzentrum aufgenommen, wo eine fundierte Diagnose und eine Behandlung möglich sind. Der Junge leidet an einer Lernschwäche, die ihn schnell überfordert und dann immer große Wut hervorruft. Erst nachdem ein Platz in einer Förderschule vermittelt werden kann, entspannt sich die Situation etwas. Die Wutanfälle des Sohnes werden seltener, Mutter und Kind können sich besser annähern, ohne immer gleich Frustration zu erleben. Unterstützt von ihrer Pädagogin und einem Dolmetscher werden die Angelegenheiten bei den Ämtern geklärt.

Die intensive Betreuung im Haus, z.B. auch durch Kunsttherapie, und der geschützte Wohnraum wirken sich positiv aus. Mittlerweile geht Samras* Sohn gerne in die Schule und den heilpädagogischen Hort, wo er Freunde gefunden hat. Und auch die Mutter findet jetzt die Kraft, zu lernen und sich zu öffnen: Sie hat mit einem Deutschkurs begonnen und ist oft bei unserem Frauencafé im Haus dabei. Die kleine Familie blickt zuversichtlich in die Zukunft.

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HORIZONT wünscht Ihnen einen schönen 3. Advent